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Berufe aus der Holzbranche: Zimmermänner, Tischler, Küfer, Drechsler, Stellmacher und Wagner

Der Küfer

Der Küfer, oft auch Böttcher genannt, ist ein Handwerker, der Gefäße und Behälter aus Holz herstellt.

Der Küfer stellt aus speziell geformten Holzstücken, den Dauben, Gefäße her, die überwiegend mit Reifen (Ringen) aus Eisen zusammengehalten werden. Solche Gefäße sind zum Beispiel Wannen, Tröge, Schalen und Fässer. Diese Gefäße wurden früher zum Aufbewahren von Weinen und gepökelten (eingesalzenen) Speisen genutzt.

Heute sind die Erzeugnisse des Küfers mehr Nischenprodukte als Produkte für die breite Masse.

Der Drechsler

Schablonen für die richtige Holzform.
Schablonen für die richtige Holzform.

Beim Drechseln wird zum Beispiel ein Holzstück auf einer Drechselbank in eine schnelle Drehbewegung versetzt und dann mit einem Drechseleisen in Form gebracht. Dabei wird das Drechseleisen in der Hand gehalten und auf eine Auflage nahe dem Holzstück gelegt. Dann wird das Drechseleisen langsam an das sich drehende Holzstück herangeführt. Sobald das Drechseleisen das sich drehende Holzstück berührt, wird etwas Holz (Span) abgetragen.

Das Drechseln ist ein sehr alter Beruf, schon die Ägypter verzierten ihre Einrichtungsgegenstände mit gedrechselten Holzarbeiten. Heute ist das kein eigener Berufsstand mehr, man kann diese Tätigkeit heute mehr den Tischlern zusprechen.

Auf der gesamten Welt ist die Region des Erzgebirges bekannt für die zahlreichen und unterschiedlichsten Kunstobjekte aus Holz. Wer kennt nicht die Nussknacker, Räuchermännchen, Schwibbögen?

Der Zimmermann und Tischler

Blick in einen Werkzeugschrank.
Blick in einen Werkzeugschrank.

Früher gab es nur den Zimmermann, der für nahezu alle Holzarbeiten verantwortlich war: Das begann beim Fachwerk des Hauses und erstreckte sich über Fenster und Türen bis hin zum Dachstuhl und zur kompletten Innenausstattung mit Treppen, Möbeln und Betten. Im Laufe der Jahre begann auch in diesem Bereich die Spezialisierung, es kam zu einer Abspaltung. Zum einen gab es nun die Zimmermänner, die überwiegend für den Fachwerksbau und Dachstuhlbau verantwortlich waren. Zum anderen gab es die Tischler, die mehr oder weniger für den Innenausbau (Türen, Fenster, Treppen und Böden) und die Inneneinrichtung (Möbel, Betten und Schränke) von Häusern verantwortlich waren.

Somit trägt der Zimmermann Verantwortung für die gröberen Arbeiten am Bau, der Tischler macht die feineren und hochpräzisen Arbeiten.

Der Stellmacher und Wagner

Ein Holzbrett wird mit einem Hobel bearbeitet.
Ein Holzbrett wird mit einem Hobel bearbeitet.

Vor wenigen Jahren wurde von einem unbekannten Erfinder oder einer Erfinderin das runde Rad entwickelt. Die ersten Räder wurden anfangs aus Stein gefertigt, aber bedingt durch die Nachteile des Werkstoffes Stein musste ein neuer Werkstoff her. Ein alternativer Werkstoff wurde schnell gefunden: Holz. Die ersten Holzräder wurden aus Holzbrettern in runder Form gefertigt. Diese Räder verbrauchten viel Holz und waren schwer. Später wurden die Holzräder filigraner: Die Holzbretter wurden durch Holzspeichen ersetzt. Zur verschleißärmeren Verwendung wurde dann noch ein Eisenring um das Holzrad als Lauffläche befestigt. Der Radbau verlangte spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, dadurch bildete sich ein weiterer Berufsstand heraus: der Stellmacher bzw. Wagner. Von Anfang an blieb es nicht nur beim Radbau, sondern zum Beispiel die Pferdekutsche, die Schubkarre oder der Bauernwagen wurden gleich mitgebaut.

Dieser Berufsstand war in der Vergangenheit nicht mehr so gefragt, somit gibt es nur noch wenige Stellmacher bzw. Wagner. Der Beruf wird aber so schnell nicht aussterben, denn es gibt noch immer viel zu tun in den Bereichen der Restaurierung und Neubauten für Museen, Sammler und Privatleute.